Mitschnitt
“Pinoy Ikaw! Pinoy Ako!”:
11. Mai 2024
- Deutschlandpremiere -
ugat
Alaming ang yung
KULTURKELLER
Oberstraße 17
41460 Neuss
EInlass: 19.00 Uhr
Beginn: 20.00 Uhr
TickeTs via: info@ugat-kurzfilm.de
Mitveranstaltet vom philippinenbüro e.V. im Asienhaus:
“Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung bei Misereor und Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.”
... sowie in Kooperation mit dem Beauftragten für Diversität, Integration und Antirassismus der Stadt Neuss und dem Integrationsamt.
„ugat – Another postmigrant story“ ist ein 15-20minütiger Kurzfilm oder auch Spoken Words mit Bewegtbild oder auch digitales Theater… Es ist inter- und transdisziplinär, bewegt sich zwischen den Welten. Erzählt wird in abstrahierten Bildern und Chiffren die Geschichte meiner Herkunft. Es ist teilbiografisch und arbeitet bewusst mit Stock Footage, um mir einen Safe Space zu eröffnen. Gleichzeitig spiele ich mit Vorurteilen, denn wir „sehen sowieso alle gleich aus… „
Es entstehen Bilderwelten und Wort-Bewegtbild-Collagen, die berühren sollen, dürfen und müssen. Ich möchte zum Dialog anregen, insbesondere aber zum Zwiegespräch mit sich selbst, zur fortwährenden und anhaltenden Selbstüberprüfung. Es gilt Alltagsrassismus zu bekämpfen, auch den eigenen.
another postmigrant story
01
Birgit Axler-Cohnitz
multidisziplinäre freischaffende Künstlerin
„ugat – Another postmigrant story“ ist ein 15-20minütiger Kurzfilm oder auch Spoken Words mit Bewegtbild oder auch digitales Theater… Es ist inter- und transdisziplinär, bewegt sich zwischen den Welten. Erzählt wird in abstrahierten Bildern und Chiffren die Geschichte meiner Herkunft. Es ist teilbiografisch und arbeitet bewusst mit Stock Footage, um mir einen Safe Space zu eröffnen. Gleichzeitig spiele ich mit Vorurteilen, denn wir „sehen sowieso alle gleich aus… „
Es entstehen Bilderwelten und Wort-Bewegtbild-Collagen, die berühren sollen, dürfen und müssen. Ich möchte zum Dialog anregen, insbesondere aber zum Zwiegespräch mit sich selbst, zur fortwährenden und anhaltenden Selbstüberprüfung. Es gilt Alltagsrassismus zu bekämpfen, auch den eigenen.
04
gegen Menschenverachtenden Sprachgebrauch
Offener Brief der Nachkommen von Arbeitsmigrant*Innen
“Ich bin das ”Produkt” von Arbeitsmigration!”
[Birgit Axler-Cohnitz]
“Wir sind die Nachkommen von Arbeitsmigrant*innen aus den Philippinen, die seit den 1970ern nach Österreich und Deutschland kommen. Und wir sind Zeug*innen der Arbeit und der Opfer, die unsere Eltern erbracht haben, sowie der Hürden, die man ihnen in den Weg gestellt hat.”
Zu, offenen Brief “Menschenverachtender Sprachgebrauch über
die Arbeitsmigration „Export/Import von Arbeitskräften“
Juli 1972
Juni 1974
“Machen wir uns klar: Diese Frauen waren und sind KEINE “Exportware”!!!
Oktober 1976
Sie waren und sind unsere Mütter!”
[Birgit Axler-Cohnitz]
Mary Montemayor
(Head of Communications and Events, Vorstandsmitglied philippinenbüro e.V. im Asienhaus/ Mainz)
Pinoy ikaw!
Pinoy ako!
Podiumsgespräch zu den Themen
Herkunft & Identität,
sowie Kunst & Empowerment
Co-Moderiert von:
von Birgit Axler-Cohnitz
& Christine-Joahn Meier
Christine-Joahn Meier
(Systemische Beraterin, Künstlerin/ Köln)
Guiseppe Winfried Pitpitunge aka Ganove
(Künstler, Kreativcoach, Edutainer/ Essen)
Tara Dawn Hawk
(Life Coach, Leadership Trainer/ Berlin)
Programm
Tickets via: info@ugat-kurzfilm.de
Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung
aufgrund limitierter SitzPlätze aber erforderlich!
01
Begrüßung & Moderation
Birgit Axler-Cohnitz
Laudatio
Deniz Elbir
Beauftragter für Diversität, Integration und Antirassismus der Stadt Neuss
02
ASWANG
Empowerment through stories, art and exchange. von Jessica Rehrmann durch Coach e.V. Köln
Ugat - Another Postmigrant story
Shortmovie by Birgit Axler-Cohnitz
03
Podiumsgespräch “Pinoy Ikaw! Pinoy Ako! - Herkunft & Identität, Kunst & Empowerment
Co-moderiert von Christin-Joahn Meier & Birgit Axler-Cohnitz, sowie zu Gast: Tara Dawn Hawk, Mary Rose Montemayor-Hielscher und Giuseppe Winfried Pitpitunge aka Ganove
04
Ausklang
die anwesenden Gäste sind im Rahmen der Premiere eingeladen auf ein Getränk und weiterführende Gespräche/ Stellwand- und Buchausstellung/ Gästebuch
Impressionen
Entwicklung meiner postmigrantischen künstlerischen Position
Mit ästhetischer Forschung autobiografisch „back to the roots“, gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.
Alamin ang yung ugat! = „Finde Deine Wurzeln!“
ugat ist Filipino für Wurzel, als Verankerung im Boden, aber auch Vene, als die Ader, die das Blut dem Herzen zuführt.
Das Konzept der ästhetischen Forschung soll mich schrittweise autobiografisch „back to the roots“ führen, und gleichzeitig ans Herz gehen, mich – vielleicht auch andere – berühren.
Im Oktober 2021 ist meine philippinische Mutter nach kurzer, aber schwerer Krankheit verstorben.
Ganz gleich, wie alt wir sind, der Tod der eigenen Eltern schmerzt – meist mehr, als wir erwachsenen Kinder uns vorher vorstellen können. Der Verlust eines Elternteils und letztlich beider ist eines der einschneidendsten Erlebnisse
unseres Lebens. Mit dem Tod der Eltern werden wir wieder zum Kind – und tragen gleichzeitig unsere eigene Kindheit zu Grabe.
Wir beweinen nicht nur unsere Eltern, sondern auch die vielen Erinnerungen, die nur sie mit uns teilten und die wir von nun an mit niemandem mehr auf diese Weise teilen können. Erinnerungen, die somit nur noch in uns selbst existieren.
Fragen werden aufgeworfen: Fragen nach der Kindheit, nach der Herkunft, nach der eigenen Identität. Identität ist kein feststehendes Konzept, im Gegenteil, die Identität kann sich permanent verändern, auch noch nach dem Tod einer Person, beispielsweise wenn neue Informationen auftauchen oder wenn sich gesellschaftliche Werte ändern.
„Zwischen kultureller Vielfalt und kulturellem Schock, zwischen dem Wunsch, dazuzugehören, und dem Gefühl, etwas Besonderes zu sein: In Deutschland begegne(te)n den sogenannten „Migrant Mamas“ und ihren Töchtern viele Herausforderungen.
Das reicht von komplizierten Behördengängen bis zum Staunen darüber, dass Deutsche ihre Eier im Garten verstecken
oder Karneval im Sitzen feiern.“
(Aus: Mama Superstar: Elf Porträts über Mut, bedingungslose Liebe und kulturelle Vielfalt. Inspirierende Lebensgeschichten: erzählt von Müttern und Töchtern. Von Melisa Manrique.)
ugat ist Filipino für Wurzel, als Verankerung im Boden, aber auch Vene, als die Ader, die das Blut dem Herzen zuführt.
Das Konzept der ästhetischen Forschung soll mich schrittweise autobiografisch „back to the roots“ führen, und gleichzeitig ans Herz gehen, mich – vielleicht auch andere – berühren.
Im Oktober 2021 ist meine philippinische Mutter nach kurzer, aber schwerer Krankheit verstorben.
Ganz gleich, wie alt wir sind, der Tod der eigenen Eltern schmerzt – meist mehr, als wir erwachsenen Kinder uns vorher vorstellen können. Der Verlust eines Elternteils und letztlich beider ist eines der einschneidendsten Erlebnisse
unseres Lebens. Mit dem Tod der Eltern werden wir wieder zum Kind – und tragen gleichzeitig unsere eigene Kindheit zu Grabe.
Wir beweinen nicht nur unsere Eltern, sondern auch die vielen Erinnerungen, die nur sie mit uns teilten und die wir von nun an mit niemandem mehr auf diese Weise teilen können. Erinnerungen, die somit nur noch in uns selbst existieren.
Fragen werden aufgeworfen: Fragen nach der Kindheit, nach der Herkunft, nach der eigenen Identität. Identität ist kein feststehendes Konzept, im Gegenteil, die Identität kann sich permanent verändern, auch noch nach dem Tod einer Person, beispielsweise wenn neue Informationen auftauchen oder wenn sich gesellschaftliche Werte ändern.
„Zwischen kultureller Vielfalt und kulturellem Schock, zwischen dem Wunsch, dazuzugehören, und dem Gefühl, etwas Besonderes zu sein: In Deutschland begegne(te)n den sogenannten „Migrant Mamas“ und ihren Töchtern viele Herausforderungen.
Das reicht von komplizierten Behördengängen bis zum Staunen darüber, dass Deutsche ihre Eier im Garten verstecken
oder Karneval im Sitzen feiern.“
(Aus: Mama Superstar: Elf Porträts über Mut, bedingungslose Liebe und kulturelle Vielfalt. Inspirierende Lebensgeschichten: erzählt von Müttern und Töchtern. Von Melisa Manrique.)
Vollends teutonisiert?
Was hat die Gratwanderung zwischen den beiden Kulturen und Identitäten mit mir gemacht?
Bin ich Deutsche, Ausländerin oder integrierte Deutsche mit Migrationshintergrund? Welche Identität hat man, wenn man als Kind ausländischer Elternteile in Deutschland aufwächst? Hat man eine ausländische, deutsche, beide oder keine Identität…? Bin ich als in Deutschland geborene Deutsch-Filipina vollends teutonisiert?
Wie viel „Pinay“ steckt noch in mir? Was bedeutet das für meine Kunst? Welchen Einfluss hatten und haben anti-asiatische Rassismuserfahrungen wie „Othering“ oder „Exotismus“ auf mein persönliches wie mein künstlerisches Selbst- und Weltbild?
Postmigrantin
„Postmigrantisch“ ist ein neues Wort für eine (nicht ganz so) neue Realität. Das Wort selbst wurde von Shermin Langhoff eingeführt, die zusammen mit Kolleg*innen in Berlin Ende der 2000er Jahre das „postmigrantische Theater“ aufbaute. Ziel war es, den neuen sozialen Realitäten, die sich in Folge der unterschiedlichen Einwanderungsbewegungen in Deutschland herausgebildet haben, einen eigenen künstlerischen Ausdruck jenseits der dominanten Narrative gelingender oder scheiternder Integration zu geben. Im Zentrum
stehen Lebensgeschichten, die einerseits von eigenen bzw. familiären Einwanderungserfahrungen und Mehrfachzugehörigkeiten geprägt sind, und die andererseits im Schatten eines dominanzkulturellen Migrations- und Integrationsdiskurses stehen, der diese Erfahrungen nicht als gesellschaftliche Normalität anerkennt, sondern als fremd stigmatisiert.
Dieses ambivalente Verhältnis zur Migration als gelebte Erfahrung einerseits und diskursive Zumutung andererseits bildet das Herzstück des Postmigrantischen.
Das Postmigrantische ist in Selbstermächtigungsprozessen der „Ausländerkinder“, wie sie lange genannt wurden, bzw. der so genannten „zweiten Generation“ seit den 1980er und 1990er Jahren verwurzelt. Es ist diese genealogische Verbindung zu einer durchaus transnationalen Sozialgeschichte individueller und kollektiver Kämpfe um Anerkennung der eigenen Existenz, um Respekt, um Teilhabe, aus dem das Postmigrantische heute seine Legitimität, Triftigkeit und Evidenz zieht.
„Postmigrantisch“ bedeutet aber auch = nach der Migration. Migration ist nicht abgeschlossen. Nach erfolgter Migration kommt es zu sozialen und politischen Transformationen, Konflikten und Identitätsbildungsprozessen. Die postmigrantische Gesellschaft (von lateinisch post ‚hinter‘, ‚nach‘) bezeichnet eine Gesellschaft, die durch die Erfahrung der Migration geprägt ist. Postmigrantisch steht für den Prozess, die Gesellschaft nach erfolgter Einwanderung mitzugestalten und die zuvor herrschenden Verhältnisse gemeinsam (!) neu zu verhandeln. Kategorien wie deutsch / nicht-deutsch werden bedeutungslos.
Die Umsetzung des Kurzfilms wurde möglich durch:
Gefördert durch das Künstlerstipendium “Auf geht’s!” für freischaffende Künstler*Innen des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW) im Rahmen der NRW-Corona-Hilfen.
Maraming maraming Salamat
für die Kooperation
dem Beauftragten für Diversität, Integration und Antirassismus der Stadt Neuss und dem Integrationsamt.
Maraming Salamat
an die Eventpartner
Utang na Loob
Salamat
an die Medienpartner
für den Support danke ich:
Simon Cohnitz, Stephan Eichhorn, Judith Freise-de Matteis, Yildirm Yilmaz, Wiebke & Sascha Löven-forst, Edona Tahiri, David Förster, Dilek Karafil, Maike Kremer
mit dem eigenen Fahrzeug
Parkhaus Tranktor
Trankgasse 1 bzw. Hessenstraße
41460 Neuss
Einfahrtshöhe 2,10 m/1,90*
Abend-/ Nachttarif (Montag bis Samstag, von 19.00 bis 7.00 Uhr) pauschal 3,00 €
Hinweis:
Der Veranstaltungsort ist leider nicht barrierefrei. Es führen Treppen hinunter in den Kulturkeller.
Tickets via: info@ugat-kurzfilm.de
Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung
aufgrund limitierter SitzPlätze aber erforderlich!
IMPRESSUM
Angaben gemäß § 5 TMG:
Verantwortlich für den Inhalt:
Birgit Axler-Cohnitz
hallo[at]du-und-ich.org
Adresse auf anfrage
+491632526345
Steuernummer: 122/5018/6259